Wanderung der Wandergruppe GUGGER vom Donnerstag, 17. Mai 2018: Jurahöhenwanderung
"Dank"
spärlichen
Postauto-Verbindungen
im
heutigen
Zielgebiet
dürfen
24
Wanderinnen
und
Wanderer
heute
erst
um
9
Uhr
statt
um
8
Uhr
aufbrechen.
Mit
Tram
und
Bahn
fahren
wir
über
Basel
und
Olten
nach
Solothurn,
wo
das
Postauto
auf
uns
wartet.
Bei
der
Haltestelle
Längmatt
ob
Günsberg
steigen
wir
aus
und
beginnen
hier
unsere
Wanderung.
Der
Weg
steigt
durch
Wiesen
und
Laubwälder
recht
steil
an,
müssen
wir
doch
von
ca.
900
m
üM
auf
ca.
1100
m
üM
hochsteigen.
Bald
setzt
etwas
heftigerer
Regen
ein,
der
uns
heute
immer
wieder
zu
schaffen
machen
wird,
wenn
es
auch
dazwischen
immer
wieder
trocknere
Phasen
gibt
und
wir
nach
dem
Mittagessen
sogar
für
kurze
Zeit
etwas
Sonnenschein
geniessen
kön
-
nen.
Jedenfalls
sind
alle
jene
gut
beraten,
die
einen
Schirm
oder
einen
guten
Regenschutz
eingepackt haben.
Ziel
unserer
heutigen
Wanderung
ist
ein
Hochplateau
auf
der
ersten
von
vier
Ketten
in
dieser
Region.
In
der
ersten
Hälfte
des
letzten
Jahrhunderts
waren
diese
Höhen
sehr
gefragt.
Es
entstanden
hier
über
der
Nebelmeergrenze
Kurhäuser
und
Sanatorien,
wo
man
die
an
Tuberkulose
erkrankten
Personen
pflegte.
Bekannte
solche
Orte
sind
der
Balmberg,
die
Barmelweid
und
Allerheiligenberg.
Der
Jura
entstand
übrigens
vor
200
-
145
Millionen
Jah
-
ren
und
faltete
sich
vor
10
-
2
Millionen
Jahren
auf,
also
bevor
es
überhaupt
Menschen
gab.
Man
unterscheidet
zwischen
Ketten-
und
dem
weiter
nördlich
liegenden
Tafeljura.
Der
Jura
besteht
aus
Kalk
(es
gab
hier
ein
Urmeer),
Mergel
und
Ton,
keine
Wunder
also,
dass
es
hier
lange
Zeit
Gips-
und
Tonwerke
sowie
Ziegeleien
und
Zementwerke
gab.
Heute
sind
vor
allem
die Opalinustonschichten zur Endlagerung von radioaktivem Abfall aus Atomkraftwer
-
ken und der Medizin gefragt.
Es
ist
fast
Mittag,
als
wir
auf
der
Bergwirtschaft
"hinteres
Hochbärgli"
eintreffen.
Für
einmal
gibt
es
zum
Kaffee
hausgemachten
Zopf
anstatt
Gipfeli.
Noch
liegt
eine
Stunde
Wanderzeit
vor
uns,
bevor
wir
bei
der
Vorderen
Schmi(e)de(n)matt
zur
Mittagsrast
eintreffen.
Da
es
nicht
regnet,
wählen
wir
die
etwas
längere
Route
über
den
schönen
Kretenweg
"Hochchrüz",
vorbei
an
eindrucksvollen
Felsformationen.
Bei
der
sogenannten
"Bättlerchuchi"
geniessen
wir
die
Sicht
auf
das
wolkenverhangene Mittelland. Die Alpenkette kann man leider nur auf der Panoramatafel erkennen.
Über die Bättlerchuchi existieren mehrere Legenden, wie auf einer Tafel erklärt wird:
Der alte Weg über den Jura.
Will man von Farnen zur Schmiedenmatt hinauf, so gelangt man auf der Höhe vor dem Durchgang auf ein ebenes Plätzchen. Diesem sagt
man heute "Bättlerchuchi".
Die richtige Bettlerküche liegt aber am alten Weg oberhalb des Felsentors. Berggänger, die den Jura bestens kennen, behaupten, dies
sei der schönste Platz der Welt! Man geniesst eine Rundsicht wie selten irgendwo und es wachsen Pflanzen, die es sonst weit und breit
zu suchen gibt. Also ein besonderer Ort.
Als Erklärung der Bezeichnung "Bettlerküche" liegen zwei Versionen vor:
Auf dem Übergang vom Kanton Bern in den Kanton Solothurn lagerten sich gerne fahrende Kessel- und Schirmflicker, machten hier
Rast und erlabten sich an ihren erbettelten oder gestohlenen Sachen. Man hörte sie nicht selten bis ins Dorf hinunter singen, lachen und
johlen. Das aufsteigende Räuchlein des Lagerfeuers zeigte der Dorfbevölkerung, dass die "Bettler kochten".
Jagten dann die Berner Landjäger das Gesindel fort, lagerten sie sich mit Kind und Kegel auf der Solothurner Seite, beim Hofbergli, bis
sie auch von dort wieder verscheucht wur-den und auf den angestammten Platz auf die Bettlerküche zurückkehrten!
Andere Erzähler meinen, der Name Bättlerchuchi stamme aus der Zeit, als die mausarmen Welschenrohrer im 19. Jahrhundert ins
Bipperamt kamen um zu betteln. Auf dem Heim-weg hätten sie hier im Durchbruch gerastet, sich an einem Feuer gewärmt und etwas aus
dem Bettelsack zu sich genommen, bevor sie den Weg ins Rosinlital wieder unter die Füsse nahmen.
Es wird vermutet, dass schon die Römer diesen Übergang als Saumpfad benutzt haben, da hier römische Münzen gefunden wurden.
Auch schon die Kelten sollen hier über den Berg in die heutige Deutschschweiz gewandert sein und diesen Durchgang als Übergang
benutzt haben.
Die einen haben sich hier niedergelassen und nutzten diesen Ort als Siedlungsplatz, die anderen wanderten weiter in die heutige
Deutschschweiz.
Um
13
Uhr
treffen
wir
in
der
Bergwirtschaft
"vordere
Schmidematt"
ein,
wo
man
uns
bereits
erwartet.
Schon
bald
können
wir
Hunger
und
Durst
stillen.
Heute
gibt
es
einen
grünen
Salat
als
Vorspeise
und
Rindsbraten
mit
Kartoffelstock
und
Karotten
als
Hauptgang.
Kurz
vor
15
Uhr
brechen
wir
wieder
auf.
Zuerst
geht
es
zurück
auf
den
Übergang
"Bättlerchuchi"
und
dann
durch
Wald
und
Wiesen
auf
teils
glitschigen
Wegen
hinunter
nach
Farnern.
Einige
legen
hier
nochmals
einen
Kaffeehalt
ein,
währenddem
der
Hauptharst
noch
ca.
20
Minuten
weiter
bis
nach
Rumisberg
wandert.
Eigentlich
war
es
vorgesehen,
dass
wir
von
hier
aus
gemeinsam
den
gleichen
Bus
benützen.
Unser
Chauffeur
entscheidet
sich
jedoch,
unsere
Gruppe
auf
seinem
regulären
Kurs
über
Wiedlisbach
an
den
Bahnhof
Wangen
an
der
Aare
zu
kutschieren, währenddem die in Farnern eingekehrten Kollegen als Extrafahrt einen Kleinbus nach Wangen a.A. benützen, wo sie kurz nach uns eintreffen.
Der
Rest
ist
schnell
erzählt:
mit
dem
Regio
nach
Olten
und
hier
umsteigen
auf
den
Interregio
nach
Basel
mit
Ankunft
um
ca.
18
Uhr.
Um
18:45
Uhr
sind
alle
wieder
zu
Hause.
Wie
gewohnt
danken
wir
unserem
Leiterteam
Ghislaine
und
Toni
für
die
tadellose
Organisa
-
tion
und
den
(trotz
schlechtem
Wetter9
schönen
Wandertag,
den
wir
im
solothurne
-
rischen/bernischen Grenzgebiet verbringen durften.
Der Berichterstatter: Robert Heuberger